Da es mir nicht auf Anhieb gelungen ist, den Pulseaudio-Server auf einem Debian-System im System-Mode auszuführen, veröffentliche ich nun hier eine kurze Notiz zur Lösung des Problems.

Über das Ausführen von Pulseaudio im System-Mode sei zunächst Folgendes gesagt:

http://pulseaudio.org/wiki/WhatIsWrongWithSystemMode

Bei meinem System handelt es sich um einen „thin client or embedded setup[s], wher no real local user exists, where access is exclusively via the network“-System.

Um das ganze unter Debian umzusetzen muss man zunächst dafür sorgen, dass Pulseaudio als Systemdienst per init gestartet wird, also:

In der Datei „/etc/default/pulseaudio“ die entsprechende Zeile durch „PULSEAUDIO_SYSTEM_START=1″ ersetzen.

Die Konfigurationsdatei /etc/pulse/deault.pa wird dann ignoriert und stattdessen die Datei /etc/pulse/system.pa gelesen.

In letzterer trägt man dann z.B. am Ende folgendes ein:

load-module module-native-protocol-tcp auth-ip-acl=127.0.0.1;192.168.123.0/24 listen=“0.0.0.0“

Anschließend kann man pulseaudio mit folgendem Befehl starten oder neustarten:

/etc/init.d/pulseaudio restart

Um Audio Dateien von einem entfernten Rechner zu einem Server mit dem Hostnamen „beatbox“ zu streamen, kann auf diesem z.B. der folgende Befehl genutzt werden:

PULSE_SERVER=“beatbox“ vlc freesoftwaresong.ogg

Mit dieser Konfiguration steht allerdings keine Autokonfigurationsmöglichkeit von Clients für den Server im Netzwerk zur Verfügung, da die Zeile

load-module module-zeroconf-publish

nicht eingetragen wurde. Das Eintragen dieser Zeile würde jedoch dazu führen, dass Pulseaudio im System-Modus nicht mehr startet, möglicherweise, weil avahi von diesem nicht mehr erreicht werden kann. Nähere Untersuchungen hierzu stehen noch aus. Für Hinweise hierzu bin ich jederzeit offen.

~~ Mebus

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